Nach einer langen Blogpause geht es jetzt endlich weiter – oder überhaupt erstmal richtig los. Die Outdoor-Saison ist ja schon lange voll im Gange, was sich bei den ersten Draußen-Kletter-Wochenenden im März ankündigte. Mittlerweile war ich dieses Jahr bereits viermal in der Sächsischen Schweiz beim Klettern, was insofern beachtlich ist, weil ich das in den Jahren zuvor noch nie geschafft habe. Ja, ich weiß, das ist peinlich, wenn man in Sachsen wohnt UND klettert… Aber darum soll es jetzt auch gar nicht gehen. Am Pfingstwochenende waren wir wieder am (und manchmal im) Sandstein unterwegs und bestiegen unter anderem am Samstag den Mönch. Kurze Zeit später erreichte uns eine Email von alten Bekannten, dass wir uns offenbar knapp verpasst hätten, sie wären nach uns auf dem Mönch gewesen und hätten unsere Namen im Gipfelbuch gelesen.
Das wäre ja angesichts der 1.100 Klettergipfel in der Sächsischen Schweiz an sich schon Zufall genug, wenn wir uns nicht das erste Mal im Rahmen einer denkwürdigen Durchsteigung der Watzmann-Ostwand getroffen hätten. Losgegangen sind wir damals zu zweit, um nach vielen Stunden zu acht auf dem Gipfel anzukommen. Auch das ist eine Geschichte für sich und verdient einen eigenen Blogbeitrag. Jedenfalls haben wir uns sehr gefreut, von den Jungs zu hören und uns überlegt, dass man sich vielleicht auch mal direkt verabreden könnte 😉 Stellt sich noch die Frage, wie solche Zufälle zustande kommen. Entweder die Welt ist wirklich ein Dorf oder – und das erscheint fast wahrscheinlicher – es gibt so ein paar Hotspots, an denen sich früher oder später alle Kletterer und Bergsteiger einfinden. Da es dann anteilig an der Bevölkerung gar nicht so viele Verrückte gibt, die diesen Randsportarten nachgehen, steigt die Wahrscheinlichkeit, sich schon zu kennen.
Wir haben das schonmal mit zwei Bergsteigern geschafft, die uns das erste Mal an einem verregneten Tag im McDonalds in Zermatt über den Weg liefen, als wir alle auf der Suche nach Kaffee und kostenlosem Wlan waren, um den Wetterbericht zu checken. Drei Tage später haben wir uns zufällig in Ponte Brolla im Tessin getroffen – dem Ausweichziel der Wahl bei schlechtem Wetter in der Zentralschweiz. Wirklich gestaunt haben wir aber erst, als uns im folgenden Frühjahr ein dröhnendes „Euch kenn ich doch!!“ vor einem Felsen im Frankenjura empfing. Ja, genau…